C. W. LESKE – DIE VERLAGSGESCHICHTE

1821 gründete Carl Wilhelm Leske seine »Hofbuchhandlung« in Darmstadt und ergänzte sie 1823 um eine moderne Druckerei. Legendär wurde die politisch engagierte Verlagstätigkeit seines Sohnes Carl Friedrich Julius Leske, der nach dem Scheitern der Revolution von 1848 nach Paris flüchten musste, wo er u. a. mit Heinrich Heine befreundet war.

In den nächsten Jahrzehnten erfolgte eine Konzentration auf die Druckerei und das Verlegen von Regionalia, und nach häufigem Besitzerwechsel war C. W. Leske in der Zeit des Nationalsozialismus Teil eines der NSDAP nahestehenden Verlages; auch lange nach dem Krieg noch blieb der Verlag eine verdeckte Publikationsplattform für Nazi-Verbrecher, die in der Medienlandschaft der Bundesrepublik weiter präsent waren.

1960 erwarb Friedrich Middelhauve den Verlag, der nun ins rheinische Opladen umzog. Durch Insolvenz kam es schließlich 1974 zu einer Spaltung: Der damalige Verlagsleiter Edmund Budrich baute mit Leske + Budrich einen sehr erfolgreichen Wissenschaftsverlag auf (inzwischen in VS Springer aufgegangen), und der Kölner Verleger Rolf Schloesser brachte in seinem informationspresse – c. w. leske verlag vor allem Klassiker des Vormärz wie Georg Weerth und Ludwig Börne heraus sowie u. a. Bücher zur Geschichte der Karikatur, darunter 1984 den Bestseller Der Struwwelhitler.

Nach der Übertragung des Verlages kam es 2010 zum Neubeginn in Düsseldorf: Unter dem Vertriebsdach von C. W. Leske startete die Edition Weltkiosk (inzwischen selbstständiges Imprint des Lilienfeld Verlags) mit dem Spiegel-Bestseller Sturz ins Chaos von Ahmed Rashid. Und seit 2016 gibt es jetzt wieder ein eigenständiges C. W. Leske-Programm. Die Geschichte geht weiter.