Oskar Loerke, 1884–1941, wird stets als Begründer der modernen Naturlyrik gewürdigt, der maßgeblich Autorinnen und Autoren wie Karl Krolow, Günter Eich, Wilhelm Lehmann, Christoph Meckel oder Elisabeth Langgässer beeinflusste. Als einer der Ersten erhielt er 1913 den später bedeutendsten deutschen Literaturpreis der Weimarer Republik, den Kleist-Preis, mit dem ungewöhnliche neue Begabungen gefördert wurden. Aber auch dank seiner mehr als zwanzig Jahre währenden Arbeit als Lektor für den Verlag S. Fischer sowie durch zahlreiche Essays und Kritiken ist er als wichtiger Akteur im Literaturbetrieb seiner Zeit noch heute bekannt. Vollkommen vergessen ist jedoch seine Prosa, obwohl Loerke damals auch als Erzähler Erfolg hatte. Der Oger ist Loerkes wichtigstes episches Werk, er hat über zehn Jahre daran gefeilt. Auch für die Entwicklung des deutschsprachigen Romans, insbesondere mit Blick auf das Erzählwerk des von Loerke geförderten Hans Henny Jahnn, ist die Bedeutung des Oger nicht zu überschätzen; es ist eines der zentralen Werke des sogenannten Magischen Realismus in Deutschland.

Von Oskar Loerke bei C. W. Leske erschienen:

Der Oger